Kunststücke
Alle machen mit. Das ist beim Mitmachzirkus so üblich. Zum dritten Mal ist die Familie Riedesel − Vater, Mutter und fünf Kinder − mit ihrem Zirkuszelt für eine Woche in der Wartbergschule aufgezogen. In drei altersgemischten Gruppen lernen die 200 Mädchen und Buben lauter Sachen, die nicht auf ihrem Stundenplan stehen: Seil tanzen zum Beispiel. Mit Teller und Bällen jonglieren. Am Trapez den Oberkörper nach hinten fallen lassen. Für die akrobatischen Kunststücke brauchen sie ganz schön viel Mut. Oder Geschick. Oder beides. Geduld ist auch nötig. Und die unbändige Lust, mitmachen zu dürfen und Eltern, Geschwistern, Oma und Opa vor großem Publikum endlich mal zu zeigen, was in einem steckt.
Petrus (8) steht auf einem Riesenball und treibt ihn tänzelnd ein paar Schritte vorwärts. Stolz spielt Sarah (7) mit zwei Jonglierbällen. Josephine (7) wagt sich mit dem Hula-Hoop-reifen auf den Ball, "ein bisschen" klappt es schon, beobachtet sie sich selbst. Entschlossen lässt Dwain (7) zwei Reifen an seinem Arm kreiseln, während er auf einem Balken balanciert. Jedes Kind soll im Lauf seiner Grundschuljahre Zirkusluft schnuppern, den Erfolg und Applaus einheimsen. Das hat sich Rektor Ludwig Müller fest vorgenommen und deshalb herrscht in seiner Schule alle paar Jahre für eine Woche Ausnahmezustand. Weil nicht alle gleichzeitig üben können, gibt es zwischen rein auch Unterricht. Einziges Thema bleibt aber: Zirkus.
Kabarett und Rock
Mit einer längst ausverkauften Sonntagsvorstellung des Kabarettisten Christoph Sonntag finanziert die Schule das Großprojekt. Auch die Bürgerstiftung hilft und viele Anzeigen in einem Programmheft. Es berichtet nicht nur über "Kultur im Zelt", sondern mit Klassenbildern und Projekten aus dem Alltag der Ganztagsschule.
Damit auch die Hauptschüler, die meisten von ihnen übrigens ehemalige Akrobaten und Clowns, am Projekt teilhaben, gibt es für sie am Samstag, 2. Juli, von 18 bis 21 Uhr Rock im Zelt. Es spielt die Rockband der Dammrealschule.