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Dringend gesucht: Lehrstellevon Gertrud Schubert 

L-TV Fernsehbericht: hier

Region Heilbronn - Im April vor vier Jahren war die Aussicht auf einen Ausbildungsplatz für Hauptschüler richtig schlecht. Jetzt sieht es keineswegs besser aus. Die Krise scheint den kleinen Aufschwung 2007 und "08 aufgezehrt zu haben. Nur 16 Prozent der 1476 Neuntklässler, die im Sommer in Stadt und Landkreis Heilbronn die Schule verlassen, haben eine Lehrstelle. Dennoch wirbt IHK-Geschäftsführerin Renate Rabe um Zuversicht: "Der Markt bewegt sich noch bis Juli, August extrem."

Zum vierten Mal trommelt die Liga der Freien Wohlfahrtspflege Heilbronn alle zusammen, die sich fürs berufliche Fortkommen der Hauptschüler stark machen. Die Misere auf dem Ausbildungsmarkt soll wieder Stadtgespräch werden. Zwar spricht Oliver Freier, der Bereichsleiter Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit, von etwa 1600 offenen Stellen für Auszubildende und in etwa genauso vielen Bewerbern. Doch ist auch was für Hauptschüler - oder gar Förderschüler - dabei? 30 Arbeitsvermittler bemühen sich, Bewerber und Betriebe "passgenau" zusammenzubringen, berichtet Oliver Freier. Sie versprechen den Betrieben einen Bonus fürs Ausbilden und den Lehrlingen begleitende Hilfe. Für einzelne Jugendliche gehe die Agentur sogar auf Firmen zu.

 

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Mit einem Standbild machen 38 Wartbergschülerinnen und -schüler, stellvertretend für viele, auf ihre Lage aufmerksam: 42 Prozent wechseln in die weiterführende Schule - setzen also auf Mittlere Reife (MR) in der zehnten Klasse Werkrealschule oder der zweijährigen Berufsfachschule. Oder sie hoffen, dass sie ein Berufsvorbereitungs- oder Berufseinstiegsjahr der ersehnten Ausbildungsstelle näher bringt. 50 Prozent sind unversorgt - wissen also noch gar nicht weiter. Nur drei Glückliche, die restlichen acht Prozent, haben den Ausbildungsplatz sicher. Hätten sie ihre Zehntklässler noch bei sich, sähe ihre Frühjahrszwischenbilanz besser aus. 30 Prozent der insgesamt 272 Hauptschüler haben nach Klasse 10 jetzt einen Ausbildungsplatz bekommen. Vor zwei Jahren waren das noch 42 Prozent. So ahnt Wolfgang Seibold, der leitende Schulamtsdirektor in Heilbronn schon jetzt: "Der Druck auf die berufliche Schule wird dieses Jahr sehr, sehr stark sein." Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe sei geringer als im Vorjahr.

Da starteten Güldeniz Danis (15) bei der IHK und Hasan Tokat (19) bei der EnBW ihre Ausbildung. Die Paten vom Lionsclub Wartberg-Heilbronn waren ihre Förderer und Begleiter als Bewerbungstrainer und Nachhilfevermittler, Firmentüröffner und Tippgeber für geeignete Berufe. Ein Erfolgsmodell in der Wartbergschule, das Kreise gezogen hat, zum Beispiel in die Gerhart-Hauptmann-Schule. Trotzdem warnt SPD-Bundestagsabgeordneter Josip Juratovic: "Man kann Bildung und Ausbildung nicht auf bürgerliches Engagement aufbauen."

Zum Beispiel Nadine (16) hat das Gefühl "man ist halt zweite Wahl", deshalb will sie allen zeigen, "dass ich es kann". Sie geht in die zehnte Klasse und macht MR. Viele Bewerbungen hat Shelyne (16) geschrieben und sie hatte auch schon ein paar Vorstellungsgespräche. Friseurin will sie werden oder Floristin. Warum sie bisher nicht genommen wurde? Sie weiß es nicht.

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