Zeitungsberichte rund um die Wartbergschule
Dringend gesucht: Lehrstelle @HN Stimme v. 28.04.2010
- Kategorie: Zeitungsberichte
- Zugriffe: 4405
Dringend gesucht: Lehrstellevon Gertrud Schubert
Region Heilbronn - Im April vor vier Jahren war die Aussicht auf einen Ausbildungsplatz für Hauptschüler richtig schlecht. Jetzt sieht es keineswegs besser aus. Die Krise scheint den kleinen Aufschwung 2007 und "08 aufgezehrt zu haben. Nur 16 Prozent der 1476 Neuntklässler, die im Sommer in Stadt und Landkreis Heilbronn die Schule verlassen, haben eine Lehrstelle. Dennoch wirbt IHK-Geschäftsführerin Renate Rabe um Zuversicht: "Der Markt bewegt sich noch bis Juli, August extrem."
Zum vierten Mal trommelt die Liga der Freien Wohlfahrtspflege Heilbronn alle zusammen, die sich fürs berufliche Fortkommen der Hauptschüler stark machen. Die Misere auf dem Ausbildungsmarkt soll wieder Stadtgespräch werden. Zwar spricht Oliver Freier, der Bereichsleiter Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit, von etwa 1600 offenen Stellen für Auszubildende und in etwa genauso vielen Bewerbern. Doch ist auch was für Hauptschüler - oder gar Förderschüler - dabei? 30 Arbeitsvermittler bemühen sich, Bewerber und Betriebe "passgenau" zusammenzubringen, berichtet Oliver Freier. Sie versprechen den Betrieben einen Bonus fürs Ausbilden und den Lehrlingen begleitende Hilfe. Für einzelne Jugendliche gehe die Agentur sogar auf Firmen zu.

Mit einem Standbild machen 38 Wartbergschülerinnen und -schüler, stellvertretend für viele, auf ihre Lage aufmerksam: 42 Prozent wechseln in die weiterführende Schule - setzen also auf Mittlere Reife (MR) in der zehnten Klasse Werkrealschule oder der zweijährigen Berufsfachschule. Oder sie hoffen, dass sie ein Berufsvorbereitungs- oder Berufseinstiegsjahr der ersehnten Ausbildungsstelle näher bringt. 50 Prozent sind unversorgt - wissen also noch gar nicht weiter. Nur drei Glückliche, die restlichen acht Prozent, haben den Ausbildungsplatz sicher. Hätten sie ihre Zehntklässler noch bei sich, sähe ihre Frühjahrszwischenbilanz besser aus. 30 Prozent der insgesamt 272 Hauptschüler haben nach Klasse 10 jetzt einen Ausbildungsplatz bekommen. Vor zwei Jahren waren das noch 42 Prozent. So ahnt Wolfgang Seibold, der leitende Schulamtsdirektor in Heilbronn schon jetzt: "Der Druck auf die berufliche Schule wird dieses Jahr sehr, sehr stark sein." Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe sei geringer als im Vorjahr.
Da starteten Güldeniz Danis (15) bei der IHK und Hasan Tokat (19) bei der EnBW ihre Ausbildung. Die Paten vom Lionsclub Wartberg-Heilbronn waren ihre Förderer und Begleiter als Bewerbungstrainer und Nachhilfevermittler, Firmentüröffner und Tippgeber für geeignete Berufe. Ein Erfolgsmodell in der Wartbergschule, das Kreise gezogen hat, zum Beispiel in die Gerhart-Hauptmann-Schule. Trotzdem warnt SPD-Bundestagsabgeordneter Josip Juratovic: "Man kann Bildung und Ausbildung nicht auf bürgerliches Engagement aufbauen."
Zum Beispiel Nadine (16) hat das Gefühl "man ist halt zweite Wahl", deshalb will sie allen zeigen, "dass ich es kann". Sie geht in die zehnte Klasse und macht MR. Viele Bewerbungen hat Shelyne (16) geschrieben und sie hatte auch schon ein paar Vorstellungsgespräche. Friseurin will sie werden oder Floristin. Warum sie bisher nicht genommen wurde? Sie weiß es nicht.
Buchstabensalat-Nein danke @HN Stimme v. 30.03.2010
- Kategorie: Zeitungsberichte
- Zugriffe: 3641
Buchstabensalat - Nein danke
Erlina schwärmt von der ZiG-Werkstatt, die Lehrerin Susanne Voigtmann mit ihren Schülern in einer Ecke des Klassenzimmers eingerichtet hat: "Da haben wir zum Beispiel Buchstabenplakate mit den Anfangsbuchstaben unseres Namens gemacht." Überhaupt: Etwas ausschneiden und wieder neu zusammensetzen liebt die 4a sehr. Die meisten Kinder fanden es toll, aus einzelnen Buchstaben ganze Briefe zu formulieren. Aber eine ganze Geschichte haben sie auch geschrieben - passend zu ausgeschnittenen Zeitungsbildern. "Verliebt aber schleimig", Laura verrät den Neugierde weckenden Titel.
Dass zu einem längeren Bericht Überschrift, Unterzeile, Autorenzeile oder Namenskürzel, oft auch ein Bild, versehen mit Bild-Unterzeile und Hinweis auf den Fotografen gehört, wissen die Grundschüler längst. Aber wer verbirgt sich hinter dem Kürzel dpa?, möchte Ramona wissen. Kein Mensch, sondern eine Firma - die Kinder kommen selbst darauf: die Deutsche Presseagentur, deren Nachrichten die Heilbronner Stimme so abonniert hat wie ihre Leser die Zeitung. sb
ZiG ist ein Projekt der Heilbronner Stimme in Kooperation mit AIM Heilbronn. Es nehmen 97 Schulen teil und 3828 Schüler. Mehr Bilder unter www.stimme.de.
Ministerium genehmigt 25 Werkrealschulen@HN Stimme v. 15.02.2010
- Kategorie: Zeitungsberichte
- Zugriffe: 3419
Ministerium genehmigt 25 Werkrealschulen
Region Heilbronn - In Großraum Heilbronn hat das Stuttgarter Kultusministerium am Montag 25 Werkrealschulen genehmigt, drei weitere dürfen als einzügige Schule eine zehnte Klasse einrichten. Nach Angaben des leitenden Schulamtsdirektors Wolfgang Seibold in Heilbronn stehen Leingarten und Kirchardt unter Widerrufsvorbehalt. Das heißt: „Es müssen zwei fünfte Klassen zusammenkommen.“ Im Klartext: Kirchardt und Leingarten sind noch Wackelkandidaten. Für Gemmingen, Nordheim, Frankenbach, Oedheim und Neudenau habe das Land eine Ablehnung angekündigt. Die sei noch nicht erfolgt. Für Untergruppenbach und Bad Wimpfen stehe die Entscheidung im März an, so Wolfgang Seibold.
Stadtkreis Heilbronn Eine Zusage, zweizügige Werkrealschule werden zu dürfen, bekamen die Elly-Heuss-Knapp-Schule Böckingen, die Fritz-Ulrich-Schule Böckingen, die Gerhart-Hauptmann-Schule, die Wartbergschule, die Rosenau-Schule und die Wilhelm-Hauff-Schule Heilbronn. Die Sontheimer Staufenbergschule und die Neckargartacher Albrecht-Dürer-Schule können als einzügige Schulen das zehnte Schuljahr weiterführen.
Landkreis Heilbronn Zweizügige Werkrealschulen werden die Hauptschule Bad Friedrichshall, die Hauptschule Bad Rappenau, die Theodor-Heuss-Schule Brackenheim, die Hellbergschule Eppingen, die Katharina-Kepler-Schule Güglingen, die Steinbeisschule Ilsfeld, die Hölderlin-Werkrealschule Lauffen, die WRS Möckmühl, die Amorbach-Schule Neckarsulm, die Johannes-Häußler-Schule Neckarsulm, die Helmbundschule Neuenstadt, die Michael-Beheim-Schule Obersulm, die Leintalschule Schwaigern und die Nachbarschaftshauptschule Weinsberg. Die Birkenbachschule Kirchardt und die Eichbottschule Leingarten bekommen die Genehmigung mit dem Widerrufsvorbehalt. Die einzügige Hauptschule Wüstenrot kann eine zehnte Klasse einrichten.
Landkreis Ludwigsburg Die Ganerbenschule in Bönnigheim, die Schule auf dem Laiern in Kirchheim und die Lichtenbergschule in Oberstenfeld werden im Verbreitungsgebiet der Heilbronner Stimme zweizügige Werkrealschulen.
1523 Bilder suchen bis Samstag einen Käufer@HN Stimme v. 09.12.2009
- Kategorie: Zeitungsberichte
- Zugriffe: 3974
1523 Bilder suchen bis Samstag einen Käufer
Heilbronn - So ziemlich alles am Kunstwirwerk ist einfach überwältigend. Die Anzahl der Teilnehmer, die Begeisterung, mit der gemalt wurde, die Atmosphäre vor Ort, der Umgang der großen und kleinen Künstler untereinander und schließlich das Ergebnis: die 1523 Bilder, die noch wenige Tage jeden Winkel der Alten Kinos an der Allee zieren.
Am kommenden Samstag, 12. Dezember, geht die bislang einmalige Aktion mit einer Versteigerung der Kunstwerke zu Ende, und alle Beteiligten hoffen auf ein ebenso überwältigendes Finale für das Erfolsereignis: die Volksbank, zu deren 100. Geburtstag Kunstwirwerk ins Leben gerufen wurde, die Bürgerstiftung, in deren Hände der Erlös gelangen wird, Peer Friedel als künstlerischer Schirmherr und Ideengeber, den die Aktion bis heute packt und der "ohne diese Bilder nicht mehr leben kann".
Noch während die Aktion lief, und Tag für Tag Dutzende neuer Bilder von Menschen jeden Alters die Kinowände füllten, wuchs der Wunsch nach einer Fortsetzung mit Langzeitwirkung. Für die Bürgerstiftung steht deshalb fest: "Mit dem Geld soll die musische Bildung in der Stadt vorangebracht werden", erklärt deren Vorstandsmitglied Otto Egerter. Nach Sprachförderung und Gewaltprävention will sich die Bürgerstiftung erstmals im künstlerisch-kreativen Bereich engagieren. Dass jedes Heilbronner Kind ein Musikinstrument lernt, ist eine Vision von Egerter. Für die konkretere Planung will man die Versteigerung abwarten: "Wir sind aber schon ein gutes Stück vorangekommen, Ziel und Wille sind da."
Echter Stilling Kinder von Computer wegholen und ihnen eine sinnvolle Beschäftigung bieten: Dieses Anliegen sieht Thomas Hinderberger, Vorstandsvorsitzender der Volksbank, mit dem Kunstprojekt hervorragend umgesetzt. Ludwig Müller, Rektor der Heilbronner Wartbergschule, bestätigt gemeinsam mit zwei Schülerinnen und Lehrerinnen Sandra Börtschök die positive Wirkung für das Klassenklima.
Bankenchef Hinderberger setzt nun darauf, dass möglichst viele Heilbronner ein Bild ersteigern werden - um damit auch zu würdigen, was die einzelnen Künstler an Wert geschaffen haben. Sogar ein echter Gunther Stilling ist im Angebot.
Bis Samstag, 12. Dezember, sind alle 1523 Bilder im Alten Kino, Allee 16, täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Die Live-Versteigerung von 100 ausgelosten Bildern beginnt samstags um 12 Uhr. Bis zu diesem Zeitpunkt können im Kino oder im Internet Gebote abgegeben werden (www.kunstwirwerk.de). Das Mindestgebot liegt bei zehn Euro.
Die Summe der aktuellen Spendengebote lag bei Redaktionsschluss bei 4600 Euro.
Heilbronn malt und malt und malt@HN Stimme v. 07.10.2009
- Kategorie: Zeitungsberichte
- Zugriffe: 4245
von Iris Baars-Werner
Kunstwirwerk - Heilbronn malt wie der Teufel. Vier Tage nach dem Start hat der Grafiker Peer Friedel über einhundert Bilder gezählt. Jede Stunde werden es mehr. Für das kollektive (oder der Volksbank angemessene: genossenschaftliche) Schwelgen in Acrylfarben und Motiven wurden die alten Kinos an der Allee zu einem Atelier auf Zeit umgestaltet. Am Eingang gibt es quadratische Leinwände und eine Schürze. Im großen ehemaligen Kinosaal warten 20 professionell ausgestattete Arbeitsplätze auf die Hobbykunstmaler. Mindestens 20: Als gestern die Malbegeisterten in Klassenstärke auftauchen, müssen weitere Tische platziert werden.
Hoch konzentriert wird gearbeitet, auch tags zuvor. Basira, Jaymie, Kadrye und Patrick von der Wartbergschule haben sich ins Abenteuer Malen gestürzt. Von der zwölfjährigen Kadrye stammt ein Herz mit herausgebrochenen Mosaiksteinen, Jaymie, 13, hat einen "Menschroboter" gemalt, die gleichaltrige Basira schwelgt in flächendeckendem Gelb. Patrick pinselt an einem Tornado auf dem Weg in die Stadt. In seinem Kopf spult sich derweil ein Lied von Xavier Naidoo ab: "Dieser Weg". Peer Friedel ist begeistert: "Ein tolles Bild". Patricks Sturm hat die Strommasten wie Streichhölzer umgeknickt.
Peer Friedel verfolgt die Malbegeisterung seiner Mitbürger bis in seine Träume. "Spätestens zum Wochenende müssen wir Leinwände nachordern", sieht er ein logistisches Problem "auf die deutsche Leinwandwirtschaft zukommen": Woher die Unterlagen nehmen, wenn die Aktion weiter Wellen schlägt? Noch mehr aber treibt Friedel die Frage um, wie er hunderte von Bildern (oder gar tausende?) zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen soll. Vor allem: wo es aufhängen? Seine Sätze begleitet ein Strahlen.
Viele kommen wieder voller Vorfreude sind auch Hedwig Hartmann und Renate Degener. Am vorletzten Tag der "KunstWirWerk"-Aktion, nach Arbeitsschluss, da werden die beiden Haßmersheimerinnen zu Pinsel und Farbe greifen. Obwohl Hedwig einschränkt: "Malen kann ich ja nicht wirklich, nur nach Zahlen" ein vorgegebenes Motiv ausfüllen. "Im Ausmalen, da sind wir groß", lacht Renate. Die zwei sind Schwestern - und Kolleginnen. Mehrmals am Tag sorgen die Reinigungsfrauen im Auftrag der Volksbank Heilbronn für Ordnung und Sauberkeit im Atelier auf Zeit. Das Malfieber hat sie schon beim Zuschauen gepackt. Wie viele andere auch, die nach dem ersten Reinschnuppern sagen: "Ich komm morgen wieder." Dann aber zum Malen.
Traumberuf Hauptschullehrerin@HN Stimme v. 05.10.2009
- Kategorie: Zeitungsberichte
- Zugriffe: 3510
von Gertrud Schubert
Heilbronn - Lehrerin? Wirklich? Olga Schiffmacher (31) erntet ungläubiges Staunen, kommt das Gespräch auf ihren Beruf. Sie entspricht so gar nicht den üblichen Klischees - oder der eigenen Erfahrung: Viele der heute 30-Jährigen hatten einfach immer nur ältere Lehrer. Wer denkt schon dran, dass sie auch mal jung waren?
Die junge Lehrerin kennt das. Als sie sich nach dem Abitur am Mönchseegymnasium Heilbronn für die Pädagogische Hochschule entschied, dachten auch viele, sie wechsle "in Feindesland". Heute lacht sie: "Ja, Schülerperspektive."

Das allgemeine Staunen indes verkehrt sich meist in Ver- und kurz darauf in Bewunderung, wenn Olga Schiffmacher erzählt, dass sie an der Hauptschule unterrichtet. Wieder überfallen sie, vor allem aber ihre Schüler härteste Vorurteile: Sind die nicht schrecklich undiszipliniert, aggressiv, wollen nichts wissen und so gar nichts lernen? Da sagt die Pädagogin gelassen: "Ich habe sie nicht so erlebt."
Mit wehenden Fahnen lief sie nach dem Studium vom Grundschul- ins Hauptschullager über. Und auch heute - "ich bin jetzt im fünften Schuljahr", sagt sie stolz - begegnen ihr an der Wartbergschule nette Kinder, "die geduldig mit mir sind und bereit, das zu lernen, was ich ihnen vorsetze". Beschönigt Olga Schiffmacher?
"Das Ergebnis nach 45 Minuten Matheunterricht darf nicht der Maßstab sein." Nicht die kleinen Schritte, das große Ganze, die Entwicklung der Kinder hellen den Alltag der Lehrerin auf. Von Klasse 7 bis 9 ist sie ihre Klassenlehrerin, 25 Schulstunden jede Woche mit ihren Schülern zusammen. Und in die zwei Stunden Theater-AG im Ganztagsschulangebot strömen auch ihre neue Siebener.
Da kennt man sich gegenseitig sehr genau. Und darauf kommt es an: auf die persönliche, authentische Beziehung zu jedem einzelnen Schüler. Nicht allein Leistung zählt. Mit Kreativität und Projekten kämpfen Olga Schiffmacher und ihre Kinder gegen die schlechte Stimmung an, die die Ausgrenzung in jedem einzelnen von ihnen verursacht. Ausgerechnet auf das schwierigste Alter - die pubertierenden Schüler - hat sich die Lehrerin gestürzt. "Ich habe einen hohen Anspruch" - an sich selbst und an die Schüler, die sie "weg vom Stoff, weg vom Bildungsplan" zum Schauspielern, Tanzen, Singen, Computern und Filmemachen bringt. "Die Lerninhalte sind da. Die Ziele erreichen wir. Nur der Weg ist unkonventioneller", sagt Schiffmacher und freut sich unbändig über kleine und große Erfolge.
Für ihr Projekt mit Schillers Handschuh-Ballade haben sie sogar einen Preis bekommen. Der Applaus, das öffentliche Lob, das Erlebnis, eben doch etwas zu können, das weckt Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ihrer Schüler. In solches Gelingen ist Olga Schiffmacher verliebt. Deshalb ist Hauptschullehrerin ihr Traumberuf.
Kontakt
07131.797528
07131.797529
E-Mail an uns
Wartbergschule
Grund- und Werkrealschule
Stielerstr. 20
74076 Heilbronn