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Wartbergschule muss nicht länger warten

Text und Foto von: Gertrud Schubert

Hetzinger_HST

Heilbronn - Heute ist ihr 17. Tag in der Wartbergschule. Längst grüßen die Schüler die Neue, wenn sie über den Flur geht. Sie treffen sie oft. Denn Bärbel Hetzinger ist auf Entdeckungstour, möglichst rasch und richtig gut will die neue Rektorin "ihre" Schule und alle, die hier aus- und eingehen kennenlernen.

Eine Woche vor den Weihnachtsferien war es endlich amtlich. Für die Mundelsheimer bedeutete es dann doch einen überraschenden Abschied. Seit 2002 hatte Bärbel Hetzinger die Georg-Hager-Grund- und Hauptschule geleitet. Zum Glück boten Weihnachtsfeier und Klassenfrühstück Gelegenheit, Ade zu sagen und alles Gute zu wünschen. Gelegenheit auch, zu begründen, warum eine Rektorin nach neun Jahren ihrer geliebten Schule den Rücken kehrt.

Verantwortung

"Wenn man es mit 50 nicht wagt, wagt man es vielleicht nicht mehr", beschreibt sie, warum sie in ihrem Leben ausgerechnet jetzt einen Schnitt macht und beruflich neu anfängt. "In der Schweiz müssen die Schulleiter nach zehn Jahren gehen", das findet Hetzinger keine schlechte Regel. Auch lockt sie die weit größere Verantwortung. Von der Landschule mit nur 171 Kindern in die große Brennpunktschule mit mehr als 400 Schülerinnen und Schülern. Die internationale Zusammensetzung der Schülerschaft in Heilbronn ist ihr Herausforderung: "Migrantenkindern Bildungsteilhabe ermöglichen", das will sie.

Sie hätte sich auch in Stuttgart bewerben können. Doch die Ilsfelderin, Bärbel Hetzinger lebt seit 2002 in Auenstein, gab Heilbronn den Vorzug. "Die Kommune ist gut aufgestellt", es gibt in den Schulen keinen so großen Sanierungsstau wie in der Landeshauptstadt. "Die Menschen sind sonnig und aufgeschlossen", und, ganz wichtig: Ihr gefällt die Wartbergschule. Das künstlerische Profil. Das große Netzwerk außerschulischer Partner. "Die Öffnung nach außen", das ist ihr klares Bekenntnis, "macht die Schule ja auch attraktiv."

Bewährtes bleibt

Selbstverständlich will sie die bewährten Strukturen aufrechterhalten. "Der Erfolg der Kinder muss unser Ziel sein", sagt sie und meint damit weit mehr als ein glückliches Bestehen der Schulzeit. Sie will erreichen, dass mehr Jugendliche den Übergang von der Schule in eine Ausbildung schaffen. Und trotzdem lebt sie, wie zurzeit alle Hauptschullehrer, mit dem Gefühl: "Ich weiß nicht, wo wir in fünf Jahren sein werden."

Die Anfänge der Gemeinschaftsschule will Bärbel Hetzinger mit Interesse verfolgen. Am liebsten wäre ihr, die Wartbergschule würde eine gebundene Ganztagsschule, schöne Pflicht und alltägliche Gewohnheit für alle ihre Schüler und Lehrer. Doch jetzt will sie erst einmal "mit großen Ohren und offenem Herzen" hören, was die Lehrerkollegen sagen. Morgen ist die erste Gesamtlehrerkonferenz.

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