Familienpicknick, Puzzle-Spiel, Kindertheater, Zauberer, Ausstellung, Podiumsgespräche - das Jubiläumsfest im Kloster Schöntal bot ein abwechslungsreiches Programm für alle Altersgruppen. Die Caritas Heilbronn-Hohenlohe hatte Klienten, Ehrenamtliche, Kooperationspartner und MitarbeiterInnen eingeladen. Das Motto „Mach dich stark“ wurde am Nachmittag detailliert bei Podiumsgesprächen im Festsaal diskutiert. Was macht uns stark? Was können wir tun, um junge Menschen stark zu machen? Das waren die beiden Fragen, die die Gesprächsteilnehmer mit Moderatorin Elvira Schimanski beleuchteten. Nach der Begrüßung und Einführung durch Regionalleiter Stefan Schneider zeigte Diözesancaritasdirektor Pfarrer Oliver Merkelbach anschaulich die Historie und wichtige Meilensteine der Caritas-Arbeit in den vergangenen 100 Jahren auf.
Den Auftakt am Nachmittag machten zwei Impulsvorträge von Anna-Lena Forster, Goldmedaillengewinnerin bei den Paralympics 2018, und Ole Hengelbrock, Koordinator Katastrophenhilfe bei Caritas international. Daran schlossen sich zwei Gesprächsrunden an.
Anna-Lena Forster überzeugte die Zuhörer sofort durch ihre natürliche und selbstbewusste Haltung. Sie berichtete vom Aufwachsen mit ihrem Handicap, der Unterstützung durch Familie und Freunde und ihrer sportlichen Karriere. Ole Hengelbrock, der vor seiner Arbeit für Caritas international schon für andere Hilfsorganisationen wie Cap Anamur in Krisengebieten im Einsatz war, vermittelte anschaulich seine Erfahrungen in verschiedenen afrikanischen Ländern. Diese Bilder stellte er auch in den Zusammenhang mit dem Thema Resilienz, über das er seine Masterarbeit geschrieben hat.
In der anschließenden Podiumsrunde berichtete Rita Mayer, ehemalige Vorsitzende des Kreuzbundes Heilbronn, von ihren Erfahrungen als Angehörige von Suchtkranken. Jazaar Aljazaar, der vor drei Jahren als Angehöriger der jesidischen Glaubensgemeinschaft aus dem Nordirak nach Deutschland fliehen konnte, brachte seine Erlebnisse von Flucht und Überleben in die Gesprächsrunde ein.
Diese Lebensgeschichten berührten alle Zuhörerinnen und Zuhörer - die Abgeordneten Josip Juratovic und Arnulf von Eyb ebenso wie Klienten, Kooperationspartner und andere Gäste.
Zur zweiten Frage - was können wir tun, um andere Menschen stark zu machen - hatte Ursula Mühleck in ihrem Grußwort bereits die gute Kooperation zwischen Caritas und den kommunalen Partnern in den Sozialräumen betont. Vor allem die Frühen Hilfen, mit aufgebaut von Ulrike Rein, nannte sie als wichtigen gemeinsamen Aufgabenbereich. In der Diskussionsrunde am Stehtisch äußerten sich Pfarrer Oliver Merkelbach, Schulleiterin Bärbel Hetzinger von der Wartbergschule Heilbronn und Eleonore Reddemann, Leiterin Soziale Hilfen der Caritas Heilbronn-Hohenlohe. Für die Hilfen nannten sie viele Ansatzpunkte. Der gemeinsame Nenner war: wir müssen rechtzeitig Unterstützungsbedarf erkennen und die Arbeit in Netzwerken ist notwendig und hilfreich.
Das Jubiläumsfest war ein Tag mit guten Begegnungen in einem passenden Ambiente bei schönem Sommerwetter. Abgerundet wurde er von Diözesancaritasdirektor Dr. Rainer Brockhoff mit einem spirituellen Impuls.